Ein- und Ausfuhrstopp für Fleisch und Milchprodukte
Animal Freedom fordert dazu auf, die Ein-
und Ausfuhr von Fleisch und Milchprodukten zu stoppen
Was sind die Gründe für diese Forderung und
welche Konsequenzen sind damit verbunden?
Wir sind der Meinung, dass der Import und Export dieser
Produkte die industrielle Massentierhaltung fördert,
für deren Abschaffung wir uns einsetzen.
In diesem Artikel gehen wir nicht auf die Frage ein, ob
ein Verbot der Massentierhaltung und der Im -und
Export der Erzeugnisse in einer freien Handelsgesellschaft
realisiert werden kann. Wo ein Wille ist, ist auch ein
Weg.
Wir werden eine Anzahl möglicher Folgen sowie die
Pro und Kontra für die Zuchtbereiche Schwein, Rind
und Geflügel auflisten und wir schließen mit
einer Anzahl von Voraussetzungen, mit denen Rinderzüchter
eine akzeptables, (manchmal sogar besseres) Einkommen
erzielen können.Die zweite Forderung, die wir an den niederländischen
Landwirtschaftsminister gerichtet haben, beinhaltet die
Umstellung der konventionellen Agrarwirtschaft auf eine
ausschließlich biologische Agrarwirtschaft.
Dies würde das Wohlergehen der Tiere verbessern,
primär durch die Beendigung internationaler Viehtransporte
und es bedeutet zugleich auch mehr Freiheit,
nicht nur für die Tiere, sondern auch für die
Landwirte, die durch die Futtermittelhersteller und die
Fleischverarbeitende Industrie "gegängelt"
werden.
Möchten Sie weitere Informationen zu den hier genannten
Zahlen und Kalkulationen, beachten Sie bitte die Verknüpfungen,
die sich über jedem Abschnitt befinden.
Schweinezucht
In den
Niederlanden ist die Anzahl der gezüchteten Schweine
dreimal höher als der tatsächliche Fleischverbrauch.
Zweidrittel der Schweinen bzw. des Fleisches werden
exportiert.
Schweine werden mit Hilfe von Antibiotika und Wachstumshormonen
innerhalb von 4 Monaten schlachtreif gemästet.
Eine Produktion für den nationalen Verbrauch kann
durch die Haltung von weniger Tieren erreicht werden,
und denen, wie in der biologischen Tierhaltung üblich,
die nötige Zeit zum Wachsen gegeben wird. Die einzelnen
Schweine haben mehr Platz und können sich auch
draußen bewegen. Diese Methode der Schweinemast
würde die gleiche Anzahl Züchter/Halter benötigen,
wie die konventionelle Methode, es würden jedoch
Arbeitsplätze in der Fleischverarbeitenden Industrie
wegfallen.
Biologische Schweinezüchter halten im Durchschnitt
270 Tiere, bei maximal 27 Tieren pro Hektar Weideland.
Die totale Düngermenge würde auf ein Drittel
ihres jetzigen Volumens fallen. Der Import von Futtermitteln
aus der Dritten Welt könnte drastisch reduziert
werden. Die Umweltverschmutzung würde zurückgehen,
es wird jedoch mehr Platz benötigt. Eine Fläche
in der Größe der Provinz Utrecht würde
nötig sein, um alle Schweine im Freien halten zu
können.
Milchviehhaltung
Vieh
kann in unserem Land unterschiedliche Lebensalter erreichen.
Neugeborene Bullenkälber werden schnell getötet,
andere im Alter von 14 Monaten.
Milchkühe werden manchmal nach Geburt des letzten
Kalbes getötet, etwa im Alter von 15 Jahren.
Unser Fleischkonsum betrifft etwas weniger als ein Viertel
der erwachsenen Kühe und etwa die Hälfte des
Schweinefleischs. Die meisten erwachsenen Kühe
sind Milchkühe, die nach etwa 4 Jahren die Milchproduktion
einstellen und in ihrem kurzen Leben zwei bis dreimal
gekalbt haben.
Die Umstellung von intensiver Milchviehhaltung auf biologische
Viehhaltung, bei der die Tiere länger und in kleineren
Herden leben, (etwa 35 Milchkühe mit ihren Kälbern),
bedeutet einen Verringerung der Betriebe. Da die Milchkuh
im Durchschnitt einmal jährlich kalbt, könnte
der Fleischbedarf sowie der Bedarf von "Ersatzmilchkühen"
auf natürliche Weise gedeckt werden.
Wenn Kühe öfter im Freien gehalten werden,
etwas, was selbst der Landwirtschaftsminister befürwortet,
ist der Bedarf an Weidefläche höher. Die Nachfrage
nach Futtermitteln wird zurückgehen, da in der
biologischen Milchviehhaltung weniger Tiere gehalten
werden.
Einkommen
Eine Reduzierung
der Viehherden muss durch einen höheren Produktpreis
ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich findet im Idealfall
durch einen gesunden Marktmechanismus statt. Schutzmaßnahmen,
wie ein Export- und Importverbot, also ein Schließen
der Grenzen für diese Produkte, ist im Interesse
der Tiere, der Umwelt und der Gesundheit des Verbrauchers.
Dies bedeutet, dass der Verbraucher einen höheren
Preis für Fleisch und Milchprodukte bezahlen müsste.
Heutige Preise könnten sich verdoppeln bzw. verdreifachen.
Geflügelfarmen
Der
Konsum von Hühnerfleisch ist in etwa so hoch wie
der übrige Fleischverbrauch. Genau wie bei Schweinen,
werden zweidrittel mehr Hühner gezüchtet,
als tatsächlich verbraucht werden. Die Umstellung
auf eine biologische Hühnerzucht würde die
Anzahl der Betriebe auf 1230 beibehalten, wenn der aktuelle
Bestand auf ein Viertel oder ein Drittel reduziert würde.
Es ist denkbar, dass der Fleischkonsum durch ältere
Legehennen ( aber nicht "abgenutzter") gedeckt
würde, an Stelle der heutigen, speziell gezüchteten
"Turbohühner". Wie Sie vielleicht wissen,
leben diese armen Kreaturen lediglich 6 Wochen.
Eine weitere Lösung liegt in der änderung
des Konsumverhaltens: weniger Fleisch, dafür mehr
Obst und Gemüse. Dies ist preiswerter und gesünder,
auch für unsere Umwelt. Ein höherer Fleischpreis
muss für den Verbraucher kein Problem werden.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass wir über
unsere Steuern EU-Subventionen finanzieren, die zur Förderung
der Massentierhaltung und zur Behebung der daraus resultierenden
negativen Konsequenzen für Umwelt und Verbraucher
eingesetzt werden.
Durch ein Verbot von Export und Import für Fleisch
und Milchprodukte sowie einem Subventionsstopp können
all diese Probleme vermieden werden und Landwirte und
Verbraucher werden am Ende profitieren.